Malá Úpa - 2011

Am 27.08.2011 fand in Malá Úpa das alljährliche Tradionstreffen statt. Es stand unter günstigeren Wetterbedingungen als im Vorjahr. Strahlender Sonnenschein und milde 22 Grad Celsius schufen gute Bedingungen für die Durchführung dieser Veranstaltung und vor allem für die Besteigung der Schneekoppe nach der Kundgebung im Ort.

Als erste Rednerin sprach  die stellvertretende Bezirksvorsitzende der KSČM von Hradec Králové.  Sie erinnerte an den Beginn der gemeinsamen Beratungen in Mala Upa vor 84 Jahren. „Die  Grenze hier war noch nie eine Grenze der einfachen Menschen“ erklärte sie. Hier trafen sie sich, um Erfahrungen im politischen Kampf auszutauschen, um gemeinsame Aktionen vorzubereiten und durchzuführen. Auch während der faschistischen Herrschaft und während des zweiten Weltkrieges rissen die Verbindungen nicht ab. Viele deutsche Bürger, deren Leben und Sicherheit im Nazideutschland nicht mehr gewährleistet war, wurden von tschechischen Kommunisten hier in Mala Upa aus dem faschistischen  Deutschland illegal über die Grenze, in die damals noch sichere Tschechische Republik geschleust. Diesem gemeinsamen Wirken wurde in der sozialistischen ČSSR ein Denkmal gewidmet. Nach der Rückwende 1989 fiel es auf Beschluß der Gemeindevertretung von Malá Úpa den Bilderstürmern zum Opfer und wurde abgerissen. Trotzdem organisierten  die Mitglieder der KSČM jährlich diese Traditionstreffen. Und das mit Erfolg.

Auch in diesem Jahr widmeten die Redner sich der Entwicklung in ihren Ländern seit 1989. Ihre Bilanz fiel nicht positiv für die arbeitenden Menschen aus. Millionen von ihnen leben in allen drei Ländern  trotz Vollbeschäftigung an ihrem Existenzminimum. Daraus kann schon heute die Altersarmut abgeleitet werden. Dagegen werden die Reichen durch Steuergeschenke immer wohlhabender. In diesem Bereich grundsätzliche Änderungen herbeizuführen ist die politische Aufgabe der sozialistischen und  kommunistischen Parteien.  Mit dieser Aussage wurde die Veranstaltung beendet.

Eine Nachbetrachtung

Zu empfehlen wäre dem „Ständigen Forum der Europäischen Linken – der Regionen“ einen tiefgründigen Erfahrungsaustausch zwischen den Parteien dieses Gremiums zu organisieren. Die länderübergreifende Verflechtung des Kapitals erfordert über kurz oder lang auch gemeinsame Aktionen der Lohnabhängigen in den einzelnen Ländern, um mit Erfolg ihre Forderungen durchzusetzen. Dem imperialistischen Prinzip „Teile und Herrsche“ muß diese Gemeinsamkeit entgegengestellt werden. Hierauf sollten sich die Parteien vorbereiten.

Horst Brand
                                                                                                                                        Fotos: Horst Brand