Malá Úpa - 2012

90. Internationales Treffen in Malá Úpa

90 - jährige Tradition

Das Traditionstreffen in Malá Úpa an der Schneekoppe am 25.08.2012, feierte in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag.

1922 trafen sich in diesem Ort das erste Mal tschechische, polnische und deutsche Kommunisten. Sie informierten sich über die akute politische Lage in ihren Ländern und leiteten aus dieser Analyse gemeinsame politische Aktionen ab. Die Treffen wurden jährlich durchgeführt. Auch Ernst Thälmann nahm 1927 daran teil. Als in Deutschland die Faschisten die „Macht“ übernahmen, leiteten tschechische Kommunisten, deutsche Antifaschisten und andere gefährdete Bürger aus dem faschistischen Deutschland, sicher über Schleichwege dieses Grenzbereiches in die tschechischen Republik. So konnten viele Menschen vor dem Zugriff der faschistischen Mordbrenner in Sicherheit gebracht werden.

Der Kreisvorsitzende der KSČM von Trutnow, Andre Ondracek, würdigte in seiner Begrüßung diese politischen Aktionen. Er erinnerte daran, dass nach der Befreiung vom faschistischen Joch, ein Denkmal in Malá Úpa errichtet wurde, das diesen politischen Aktivitäten gewidmet wurde. Gleich nach der „Wende“ wurde es von der Gemeindeverwaltung abgerissen. „Das Denkmal vermochten sie abzureißen“, aber unseren Internationalismus konnten sie nicht entfernen, erklärte er. Der Kreisvorsitzende stützte sich mit dieser Aussage auf die vielen Linken der drei Länder, die zur Würdigung des Jubiläums nach Mala Upa gekommen waren.

Jaromír Kohlíček, Abgeordneter der KSČM im Europaparlament, griff in seiner Ansprache diesen Gedanken auf. „Waren es damals drei kommunistische Parteien, die zusammen kämpften, so müssen wir unsere Zusammenarbeit auf Grund der geänderten gesellschaftlichen Bedingungen europaweit ausdehnen. Nur eine geeinte europäische Linke kann Erfolge im politischen Kampf gegen den global agierenden Imperialismus erringen“.

Jaromír Kohlíček, der auch die Sprecherfunktion für das regionale Netzwerkes der ELP (SFEL-R) übernommen hat, informierte die Anwesenden über den Stand der Errichtung eines Denkmals in Ziegenhals, dass dem Beginn des organisierten Widerstandes der KPD gegen den Faschismus gewidmet wird.

Die Ernst Thälmann Gedenkstätte und das Grundstück in Ziegenhals wurde von einem SPD Funktionär aufgekauft. Die Gedenkstätte von ihm abgerissen. Jetzt wird ein Denkmal eines linken Bündnisses in Eigenregie errichtet, das an die Funktionärstagung im Februar 1933 erinnert, wo die Teilnehmer den organisierten Widerstand der KPD gegen den Faschismus beschlossen. Das dieses ermöglicht wurde, ist dem geeinten Handeln von KSČM , DKP und der Partei DIE LINKE geschuldet, führte der Redner unter Beifall aus. Viele der Teilnehmer der Tagung von Ziegenhals haben die Zeit des Faschismus und ihren antifaschistischen Kampf mit ihrem Leben bezahlt.

Der Redner ging dann noch auf die in Kürze stattfindenden Regionalwahlen in Tschechin ein. Unser Ziel muss sein, so Kohlíček, den Einfluss der KSČM zu stärken. Nur wenn uns das gelingt, können wir politischen Einfluss ausüben und die soziale Lage unserer Bürger verbessen. Dafür ist es unter Umständen auch nötig, Koalitionen mit der Sozialdemokratie regional einzugehen. Das muss aber im speziellen Fall geprüft werden.


Der Botschaftssekretär der kubanischen Botschaft in Tschechien, Fermín G. Quiñones Sánchez, überbrachte Grüße. Er versicherte, dass Kuba den sozialistischen Weg konsequent fortsetzen wird. Große Anstrengungen werden unternommen, um die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken. Die sei sehr schwierig, da das amerikanische Embargo gegen sein Land immer noch aufrechterhalten wird. Mit großen Kraftanstrengungen bemühen sich die Werktätigen, die Beschlüsse des Parteitages umzusetzen. Kuba braucht noch Solidarität. Insbesondere um die Freiheit der Cuba five zu erreichen. Kuba gibt aber auch Solidarität, führte er aus. Er wünschte den Teilnehmern der Veranstaltung viel Erfolg im Kampf um den Erhalt des Friedens und sozialer Sicherheit.

Horst und Marianne Brandt
                                                                                              Fotos: Hans-Peter Schömmel & Uwe Titscher