73. Jahrestag der Befreiung des KZ Lieberose
In Lieberose befand sich eine der 100 Außenstellen des KZs Sachsenhausen. Es wurde errichtet, um einen Truppenübungsplatz für die SS-Division „Kurmark“ zu schaffen. Die Faschisten praktizierten hier „Vernichtung durch Arbeit“. Hier wurden vor allem jüdische Häftlinge aus Polen, Ungarn und Deutschland, aber auch anderer Länder zur Zwangsarbeit gepreßt. Es überlebten weniger als 400 von geschätzten 6000-10000 verfolgten Juden in diesem KZ.
Am 24. April 2018 nahmen Vertreter des Ständigen Forums der Europäischen Linken – der Regionen an einer bewegenden Gedenkfeier anläßlich des 73. Jahrestages der Befreiung des KZs Sachsenhausen in Lieberose und des 45. Jahrestages der Einweihung dieser Gedenkstätte teil. Sehr ergreifend waren die Erinnerungen von Kindern hier ermordeter italienischer Juden. Eine Gruppe italienischer Verfolgter des Naziregimes war ebenfalls angereist.
Anwesend waren auch der Landrat Stephan Logeund Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski. Sie mahnte dabei vor allem vor den aktuellen, rechten Tendenzen, die inzwischen bis in die Mitte der Gesellschaft - auch hier in Brandenburg - reichen. „Beschämend ist, dass der »Echo« an zwei Vertreter der Musikszene verliehen wurde, deren Texte deutlich antisemitische Aussagen beinhalten. Schlimmer noch, dass es einer der am meisten verkauften Tonträger ist und somit von einer großen Mehrheit toleriert wird.“ Und unterstrich: „Lassen Sie uns alle gemeinsam gegen das Treiben der Rechten Gesicht zeigen“... „Wir werden nicht wegschauen und schweigen, wir werden protestieren und das Treiben der neuen Rechten mit ganzer Kraft bekämpfen.“
Welch zweifelhafte Tradition die Bundeswehr pflegt, wird dadurch deutlich, daß die Storkower Kaserne „Ottomar Geschke“ (ein Brandenburger Antifaschist und ehemaliger KZ-Häftling) 1993 den Ehrennamen „Kurmark-Kaserne“ durch den Generalinspekteur der Bundeswehr verliehen bekam.
Frithjof Newiak
LAG Netzwerk EL
Fotos: Frithjof Newiak
Tag der Befreiung in Jičín - 2016
Mitglieder des Ständigen Forums der Europäischen Linken-der Regionen nahmen am ehrenden Gedenken für die gefallenen Befreier von Jičín teil.
Eine Jičíner Genossin hat noch bis heute Kontakt zu einem Rotarmisten, der hier während der Kämpfe verwundet wurde und jetzt auf der Krim lebt. Die TeilnehmerInnen der Veranstaltung übermittelten ihm in einem gemeinsamen Brief die Glückwünsche zum Tag des Sieges.
Fotos: Uwe Titscher, Frithjof Newiak
Nie wieder Faschismus!
Delegation des SFEL-R nahm an Gedenkveranstaltung in Terezin teil
Vom 5. bis 8. Mai fand in Sobotka das Europacamp des Ständigen Forums der Europäischen Linken (SFEL-R), einem regionalen Netzwerk der Europäischen Linken statt. Eine Delegation tschechischer, slowakischer und deutscher Teilnehmer des Camps nahm am 07. Mai an einer Gedenkveranstaltung am Nationalfriedhof in Terezin teil.
Der Nationalfriedhof wurde auf Anregung ehemaliger Häftlinge und der Erben der Gefangenen, die nicht überlebten, nach der Befreiung 1945 angelegt. Auf dem Nationalfriedhof sind 2.386 Opfer in Einzelgräbern beigesetzt. Mehrere Tausend Tote aus der Kleinen Festung, aus dem Ghetto Theresienstadt und dem Konzentrationslager Leitmeritz / Litomĕřice sowie die Toten der Todesmärsche und –züge wurden in Massengräbern beigesetzt. Sie sind mit fünf Granitpylonen markiert. Insgesamt etwa 10.000 Opfer liegen auf diesem Nationalfriedhof.
Unter der Schirmherrschaft des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Tschechiens findet hier jährlich am ersten Samstag nach dem ersten Mai eine Gedenkveranstaltung zur ehrenden und mahnenden Erinnerung an die Opfer statt.
Zahlreiche Delegationen befreundeter Parteien und auch Botschaftsvertreter einiger Länder, darunter Kuba und Russland legten auch in diesem Jahr Kränze nieder.
Uns beeindruckte die große Teilnehmerzahl. Hunderte Menschen jeden Alters aus dem In- und Ausland setzten mit ihrer Teilnahme ein Zeichen:
Nie wieder Faschismus!
Jutta Vogel
Mitglied des Landesvorstandes DIE LINKE.Brandenburg
Die Toten mahnen uns
DIE LINKE.Brandenburg beteiligt sich am 70. Jahrestag der Befreiung in Tschechien
Auf Einladung der KSČM reiste eine kleine Delegation der LINKEN.Brandenburg im Rahmen der Kooperation der beiden Parteien im SFEL-R in Tschechien zum 70. Jahrestag der Befreiung.
Neben einer bewegenden Veranstaltung in
Slivice, wo eine der letzten Schlachten des zweiten Weltkriegs stattfand, nahm die Delegation auch in Prag an verschiedene Gedenkveranstaltungen teil. Martin Günther, Mitglied des Landesvorstandes DIE LINKE.Brandenburg, betonte bei seinen Reden auf den Veranstaltungen, dass leider mit dem Untergang des Hilter-Faschismus nicht die mörderische Ideologie des Faschismus, des Rassismus, des Antisimetismus untergegangen sei. Er ging auf die traurigen jüngsten Ereignisse in Deutschland und Europa ein, so z.B. dass zum 1. Mai 30-50 Nazis in Weimar in Deutschland ein Fest brutal gestürmt hatten; Unterkünfte für Flüchtlinge in Deutschland angezündet werden und Eine von Nazis gestützte Regierung in Kiew einen blutigen Krieg im Donbass entfesselt.
Auch die tschechischen Genossinnen und Genossen gingen immer wieder auf aktuelle Ereignisse ein, wie dem Konflikt in der Ukraine und faschistische Übergriffe.
Es herrschte Einigkeit, dass wir die Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus aufrechterhalten müssen, um damit eine Mahnung zu senden, dass so etwas nie wieder passieren darf. Aber auch, dass wir weiterhin nicht schweigen werden, wenn rassistische Parolen gerufen werden. Wir werden nicht schweigen, wenn der braune Mob sich der Straße bemächtigen will. Wir werden weiter streiten für eine Welt des Friedens, der Solidarität und der Brüderlichkeit.
Die tschechischen Genossinnen und Genossen bedankten sich herzlich für das wichtige Zeichen unserer Teilnahme an den Veranstaltungen.
Martin Günther
Mitglied des Landesvorstandes DIE LINKE.Brandenburg